Datensicherheit beim Online-Shopping
Abhörskandale und Cyberspionage verunsichern Online Kunden
Seit dem Bekanntwerden umfangreicher Datenaufzeichnungen im Netz sinkt die Einkaufslust der Verbraucher im Internet. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie, die das Online-Marktforschungsinstitut Fittkau & Maaß Consulting im Auftrag der Internet World Messe unter mehr als 1.000 deutschen Internet-Nutzern durchgeführt hat. Laut Studie sieht fast jeder zweite deutsche Verbraucher Gefahrenpotenziale für die Datensicherheit beim Online-Einkaufen. Mehr noch, zwölf Prozent versuchen seit dem Datenskandal Einkäufe im Netz zu vermeiden.Datensicherheit beim Online-Shopping ist für deutsche Verbraucher seit jeher eine äußerst sensible Sache. Jeder Zweite der befragten Internet-Nutzer bezeichnet sich selbst als sicherheitsbewusst im Umgang mit seinen Daten.
Nun sehen viele Nutzer seit Bekanntwerden der "Snowden-Affäre" ihr Vertrauen in die Sicherheit ihrer persönlichen Daten im Internet erschüttert und sind sensibilisiert im Hinblick auf Risiken, die sich beim Online-Einkaufen oder der Nutzung sozialer Netzwerke ergeben könnten. Mehr als die Hälfte der Nutzer gibt an, seitdem an der Datensicherheit zu zweifeln. Vor diesem Hintergrund hat die Internet World Messe nützliche Tipps für den Online Einkauf zusammengestellt:
Fünf Tipps für sicheres Onlineshopping
1. Schützen Sie sich gegen PhishingSichern Sie Ihren Computer gegen Schadprogramme, die Passwörter oder Kontodaten auslesen können. Verwenden Sie ein aktuelles Viren-Schutzprogramm, aktivieren Sie eine Personal Firewall und aktualisieren sie diese regelmäßig. Halten Sie auch regelmäßig Ihr Betriebssystem und verwenden Sie Browser, die Sie vor als bösartig bekannten Webseiten warnen. Seien Sie auch vorsichtig beim Öffnen von E-Mail-Anhängen und öffnen Sie E-Mails generell nur im Text-Format.
2. Verwenden Sie sichere Passwörter
Wenn Sie ein Kundenkonto bei einem Online-Händler anlegen, achten Sie darauf, ein sicheres Passwort zu verwenden. Dieses sollte mindestens acht Zeichen lang sein, aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen und Ziffern bestehen, möglichst nicht den Namen von Familienmitgliedern oder deren Geburtsdaten enthalten und idealerweise nicht in Wörterbüchern vorkommen.
3. Achten Sie auf sicheren Online-Datentransfer
Sensible Zahlungsdaten sollten Sie online nur übertragen lassen, wenn diese via SSL (Secure Sockets Layer) verschlüsselt werden. Dies erkennen Sie an Websites, die mit https beginnen. Auf gar keinen Fall sollten Sie reagieren, wenn Sie per Mail aufgefordert werden, vertrauliche Daten wie Passwörter oder Kreditkarteninformationen per E-Mail oder über ein Formular einzugeben.
4. Geizen Sie mit Ihren Daten
Immer wieder ist in der Presse von Hackerangriffen auf Online-Shops zu lesen, bei denen sensible Informationen wie beispielsweise Kreditkartendaten entwendet werden. Seien Sie daher extrem wählerisch, wem Sie ihre persönlichen Zahlungsdaten anvertrauen und geben Sie nur die Daten preis, die zum Abwickeln des Geschäftes wirklich notwendig sind. Wer Payment-Dienstleister wie PayPal, Yapital oder Amazon Payment nutzt, muss beim Händler überhaupt kein Zahlungsdaten hinterlegen, sondern bezahlt die fällige Rechnung lediglich über die Eingabe von Nutzernamen und Kennwort bei den Payment-Anbietern selbst.
5. Schützen Sie sich vor schwarzen Schafen
Online-Shopping ist generell besser als sein Ruf. Der allergrößte Teil der Webhändler ist sehr darum bemüht, die bestellte Ware schnell an den Kunden auszuliefern. Trotzdem gibt es auch schwarze Schafe in der Branche. Achten Sie daher unter anderem auf Gütesiegel wie "Trusted Shops" oder "S@fer Shopping", wenn Sie den entsprechenden Händler nicht kennen. Auch ein Blick ins Impressum gibt Aufschluss: Wer hier nur eine Postfachadresse angibt, wirkt nicht unbedingt vertrauenswürdig. Die Aufmachung des Shops ist ein weiteres Indiz für die Seriosität des Händlers. Bei schlechtem Bildmaterial oder haufenweise Rechtschreibfehlern sollten Sie, wenn überhaupt, nur auf Rechnung oder per Nachnahme bestellen. Und auch ein Blick in die AGB, und hier insbesondere auf die Absätze zu Versandkosten, Umtausch und Reklamation schützt vor bösen Überraschungen.
Bildnachweis: Sergey Nivens @ Fotolia